Feature: Näh-Bloggerin Lisa von Fashiontamtam
Für den Jänner haben wir uns einen kleinen Themenschwerpunkt überlegt, nämlich Nähen! Aus diesem Grund wollen wir euch dieses Mal auch eine ganz tolle Näh-Bloggerin aus Wien vorstellen, die uns mit ihren Schnitten und Projekten immer wieder auf den Geschmack bringt: Lisa von Fashiontamtam. Sie bloggt seit 2012 über DIY und hat sich mittlerweile auf das Thema Nähen spezialisiert. Neben vielen Tipps und DIY-Tutorials auf ihrem Blog, verkauft sie außerdem ihre tollen Schnitte bei Makerist. Gemeinsam mit Lisa hosten wir am Samstag, 10. Februar 2018 erstmals einen Näh-Workshop, bei dem wir gemeinsam ein T-Shirt nähen werden. Den Schnitt bekommt ihr natürlich in eurer Größe mit, damit ihr in Zukunft eure Basics selbst schneidern könnt. Praktisch, oder? Im Interview erzählt Lisa wie sie eigentlich zum Nähen gekommen ist, gibt Tipps für blutige Anfänger und verrät an welchen Projekten sie aktuell arbeitet.
Du bloggst mittlerweile seit 2012 unter Fashiontamtam. Wie bist du zum Bloggen gekommen?
Diese Frage ist immer schwierig zu beantworten, weil ich das gar nicht so genau sagen kann. Ich weiß nur, dass das Thema Blog schon ganz lange in mir geschlummert hat, bis ich es dann 2012 endlich umgesetzt habe.
In den letzten Jahren hast du den Fokus auf das Thema Nähen gelegt – wie kam’s dazu?
Ich möchte zeigen, dass es möglich ist, sich seine Kleidung selber zu nähen. „Nähen ist wie zaubern können“ und diese Zauberkraft möchte ich gerne weitergeben. Denn ich weiß noch genau, wie schwer ich mir zu Beginn mit dem Nähen getan habe. Dabei kann jeder nähen, man muss nur ein paar Tricks kennen.
Seit wann beschäftigst du dich mit den Thema Nähen und woher kommt deine Leidenschaft dafür?
Nähen war immer Thema bei mir. Früher haben meine Oma und Mama für mich genäht. Bei jedem Schulball habe ich ein selbstgenähtes Kleid getragen. In meiner Studienzeit wollte ich das dann auch selber können und bin in einen Nähkurs gegangen.
Kannst du dich noch an dein erstes selbst genähtes Teil erinnern?
Ohja, das war ein lachsfarbenes Top mit Volants, das leider nie fertig geworden ist. Ich habe einfach die Anleitung nicht verstanden und meine Mama konnte es mir am Telefon auch nicht erklären. Deswegen bin ich ja auch so froh, dass es heutzutage Bild-für-Bild-Anleitungen und Youtube-Videos gibt.
Woran nähst/arbeitest du aktuell?
Als nächstes Schnittmuster möchte ich einen Rock aus Plissee machen. Der Schnitt ist eigentlich ganz einfach, aber die Details müssen noch ausgearbeitet werden. Manchmal muss man etwas länger tüfteln, bis es ganz einfach nachzumachen ist.
Gibt es einen Stoff, mit dem du besonders gerne arbeitest?
Nö, da bin ich eigentlich offen für alles. Wobei ich Jersey und Plissee schon ziemlich gerne habe.
Gibt es ein Teil, auf das du ganz besonders stolz bist?
Auf mein erstes Teil aus der #ootd Schnittkollektion bin ich besonders stolz. Es hat ziemlich lange gedauert bis das T-Shirt fertig war und ich war oft kurz vor dem Aufgeben, aber ich habe es geschafft und jetzt ist es mein beliebtester Schnitt. (Anmerkung WLH: Wer das T-Shirt gerne selbst nachschneidern möchte, kann sich für unseren Workshop zum Thema T-Shirt nähen im Februar anmelden!
Unter unseren LeserInnen gibt es bestimmt auch Näh-Anfänger: Welches Näh-Projekt würdest du zum Einstieg empfehlen?
Am Anfang ist es wichtig sich nicht zu übernehmen, sonst wird man schnell frustriert. Ich würde ein einfaches Täschchen empfehlen. Wenn man sich dann bereit für Kleidung fühlt, kann ich meinen Schnitt zur ärmellosen Weste empfehlen, der besteht nur aus vier Nähten.
Zum Nähen braucht man auch eine bestimmte Grundausrüstung: Was muss man deiner Meinung nach unbedingt zu Hause haben, um mit dem ersten Näh-Projekt durchstarten zu können?
Am Anfang braucht man nicht viel: Eine Schere, Schneiderkreide, ein Maßband ein paar Nadeln und eine Nähmaschine die man sich zur Not ja auch ausborgen kann. Aja ganz wichtig ist auch ein Bügeleisen. Erst wenn du dir sicher bist, dass das Nähen deine Leidenschaft ist, würde ich in eine Overlock oder teure Nähmaschine investieren.
Du gestaltest selbst Kollektionen und Schnittmuster, die man auf Makerist kaufen kann. Woher nimmst du deine Inspiration dafür?
Meine Inspiration kommt aus dem Alltag, während dem Zeichnen von Modebildern, oder entsteht wenn ich Stoff an der Puppe drapiere. In meinem Kopf schwirren immer gleich mehrere DIY-Outfits herum, ich habe aber leider viel zu wenig Zeit das alles umzusetzen.
Was sind deine Pläne für die Zukunft?
Ich möchte meine Schnittkollektion weiter ausarbeiten, einen eigenen Online-Shop eröffnen und auch Papierschnitte anbieten. Außerdem plane ich die Weltherrschaft auf dem Schnittmustermarkt (das muss jetzt aber unter uns bleiben) und möchte ein Buch schreiben.
Danke für deine Zeit, Lisa!
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Das Interview führte Petra Gschwendtner.
Credits: Fotos von Lisa von Fashiontamtam. Fotos von Lisa von Maximilian Salzer.