Materialkunde: Werkzeuge fürs Buchbinden im Überblick
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Das Thema Buchbinden begleitet uns mittlerweile seit einigen Jahren und macht uns immer noch unglaublich viel Spaß. Nach unserem letzten Workshop im August haben wir mal wieder gemerkt, wie viele Werkzeuge und Materialien man dafür eigentlich benötigt und wie überfordernd das gerade zu Beginn sein kann. Natürlich erklären sich so manche Materialien von selbst, aber der Umgang mit dem ein oder anderen Werkzeug ist gerade am Anfang doch für viele gewöhnungsbedürftig. Hier also die wichtigsten Werkzeuge fürs Buchbinden im Überblick, plus ein paar wichtige Tipps und Tricks für alle, die heuer mit dem Buchbinden starten wollen.
Werkzeuge fürs Buchbinden im Überblick
Die Papiere im Überblick
Das Wichtigste beim Binden eines Notizbuches ist natürlich das Papier. Es ist das Herzstück und sollte gut ausgewählt sein. Wir empfehlen, Papiere zu nehmen, auf denen man gerne schreibt. Man sollte auch immer die Stifte im Hinterkopf behalten, mit denen man in das Büchlein schreiben möchte. Möchte man viel mit Brush Pens und Faserstiften schreiben, würden wir glattes Papier empfehlen. Wir mögen beispielsweise das Recyclingpapier von Bio Top 3 sehr gerne, nutzen aber auch Color Copy aufgrund der glatten Oberfläche immer wieder. Für die Innenseiten empfehlen wir 90-100g Papiere, für das Cover Papiere ab 160g. Wer ein Hardcover möchte, kann auch mit Graupappe arbeiten. Ganz wichtig beim Arbeiten mit Papier: Auf die Laufrichtung achten und Papiere immer in Laufrichtung schneiden und falten.
Papier schneiden ist ebenfalls ein wichtiges Thema. Dafür benötigt ihr eine Schneidematte, ein scharfes Schneidemesser und ein Schneidelineal. Nutzt zur Orientierung am besten die Markierungen eurer Schneidematte. Das Schneidelineal legt ihr euch dort auf, wo ihr schneiden möchtet. Haltet das Lineal mit der linken Hand gut fest und fixiert so das Papier. Mit der rechten Hand schneidet ihr mit dem Schneidemesser einfach am Lineal entlang (bei Linkshändern ist das Ganze natürlich umgekehrt). Arbeitet dabei nicht mit zu viel Druck, sondern schneidet lieber einige Male durch die Papierbögen. Bei zu viel Druck kann das Papier nämlich ausfransen. Ihr könnt so auch gleich mehrere Blätter auf einen Stapel zusammenlegen und schneiden. Papier schneiden klingt zwar super simpel, benötigt aber doch ein bisschen Feingefühl und Übung.
Neben Papier kann man auch Buchbinderleinen für das Cover nutzen. Buchbinderleinen ist ein textiler Bezugstoff, der sich super zum Kaschieren – also zum Beziehen der Graupappe – eignet. Ihr könnt dafür den Glue Stick von Tombow oder auch Buchbinderleim verwenden. Buchbinderleinen sorgt auf jeden Fall für einen professionellen Look.
Die Buchbinder-Werkzeuge im Überblick
Fürs Buchbinden benötigt man auch ein paar speziellere Werkzeuge und Materialien, je nachdem, welche Technik man umsetzen möchte. Möchte man einen Block oder ein Heftchen mit Klebebindung gestalten, benötigt man Buchbinderleim. Wir verwenden dafür den PLANTOL BB Leim. Dieser lässt sich super mit einem Pinsel aufstreichen, trocknet schnell und hält super. Möchte man jedoch Notizhefte und -bücher binden, benötigt man unbedingt eine Buchbindernadel sowie eine Ahle (oder Prickelnadel). Mit der Ahle sticht man die Löcher für die gewählte Bindung vor. Hier gibt es günstigere Prickelnadeln, die in einem Stück sind, aber auch teurere Ahlen, bei denen man die Spitze vorne austauschen kann. Für kleine Projekte reicht eine Prickelnadel. Da man die Spitze hier nicht austauschen kann, sollte man diese aber wirklich nur für Papier verwenden. Sticht man durch dickere Werkstoffe, kann die Nadel umgebogen werden. Wer die Ahle auch für andere Materialien nutzen möchte, kann sich ein Modell mit tauschbarer Spitze zulegen.
Ein weiteres wichtiges Werkzeug beim Arbeiten mit Papier ist das Falzbein. Falzbeine werden üblicherweise aus Knochen hergestellt, es gibt aber auch welche aus Kunststoff. Grundsätzlich empfehlen wir eine längliche Form mit einer abgerundeten und einer spitz zulaufenden Seite. Mit der Spitze kann man Papier beispielsweise vorrillen. Vor allem bei dickeren Papieren ist es wichtig, das Papier zunächst zu rillen und erst danach zu falten. So verhindert man, dass das Papier in der Falz bricht. Ansonsten verwendet man das Falzbein natürlich ständig zum Falzen von Papier.
Außerdem benötigt man noch den richtigen Faden. Es gibt spezielle Buchbindefäden, die bereits gewachst sind. Für Anfänger können diese aber etwas zu aggressiv sein. In unseren Workshops verwenden wir daher Baumwollgarne, die man einfach selbst mit etwas Bienenwachs behandelt. Das Wachs hilft dabei, dass der Faden sich besser verarbeiten lässt, besser hält und langlebiger ist. Durch das Wachs halten auch die Knoten bombenfest und man muss sich keine Sorgen machen, dass die Bindung irgendwann aufgehen könnte.
Zusätzliche Materialien
Klammern sind immer super hilfreich um einzelne Lagen zu fixieren und sollte man vor allem bei der Klebebindung immer zur Hand haben. Für spezielle Bindungen, wie beispielsweise die japanische Bindung, benötigt man außerdem noch einen Papierbohrer. Und möchte man nicht immer alles mit der Hand schneiden, ist natürlich eine Schneidemaschine eine gute Investition.
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Wir hoffen, unsere Materialkunde hat euch geholfen und erleichtert euch den Start ins Thema. Solltet ihr noch weitere Tipps und Tricks haben, hinterlasst sie doch gerne in den Kommentaren!
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