DIY: Ostereier natürlich färben mit Rotkraut – Blau und Grün
Ostern wird bei uns fast wie Weihnachten zelebriert. Es wird aufgekocht, dekoriert und es gibt natürlich Geschenke! Liegt wohl einfach daran, dass wir gerne feiern und jede Gelegenheit wahrnehmen, um die Familie an einen Tisch zu versammeln. In der Vergangenheit haben wir euch bereits gezeigt, wie man mit Lebensmitteln, wie Hollunder- und Heidelbeersaft bzw. Kräutern und Gemüse wunderschöne farbliche Ergebnisse erlangt. Dieses Jahr habe ich mal etwas anderes ausprobiert. Da Blau eine meiner Lieblingsfarben ist, wollte ich mich dieses Jahr an natürlich gefärbte blaue Ostereier wagen. Da Kerstin es schon einmal ausprobiert hat, habe ich mich frohen Mutes an das Experiment gewagt.
Ihr braucht:
1 Kopf Rotkraut (= Rotkohl bzw. Blaukraut)
2 L Wasser
1 TL Speisesoda (= Natron, jedoch nicht zu verwechseln mit herkömmlichen Backpulver)
2 TL weißer Essig (ich habe Apfelessig verwendet)
Weiße hartgekochte Bio-Eier
So geht’s:
Da die Eier nicht in der Farbe mitgekocht werden, sondern die Eier im abgekühlten Sud des Rotkrauts gefärbt werden, müsst ihr die Eier vor dem Färben hart kochen. Dies könnt ihr vorab oder während das Rotkraut gekocht wird parallel machen.
Ich habe zuerst das Rotkraut in grobe Fleckerl geschnitten und gewaschen, da ich es nicht wegwerfen, sondern danach noch weiterverarbeiten wollte. Weiters das Rotkraut in einen großen Topf geben und mit Wasser bedecken. Jetzt das Rotkraut aufkochen lassen und 45 Minuten auf niedriger Temperatur köcheln lassen.
Währenddessen könnt ihr eure zu färbenden Eier vorbereiten. Die Eier sollten 10 – 12 Minuten (variiert je nach Größe) hartgekocht werden, danach die Eier NICHT abschrecken. Ansonst ist die Haltbarkeit von rund zwei Wochen nicht gegeben, da beim Abschrecken mikroskopisch kleine Spannungsrisse in der Schale entstehen können.
Nicht abgeschreckte, hartgekochte Eier können zwar anschließend bei Raumtemperatur aufbewahrt werden (angeblich sind diese bis zu einem Monat haltbar), ich würde sie dennoch im Kühlschrank aufbewahren.
Sobald die Eier vorbereitet sind und das Rotkraut ca. 45 Minuten vor sich hin geköchelt hat, geht es auch schon weiter. Das Rotkraut im Topf ein wenig abkühlen lassen und anschließend aus dem Wasser (=Sud) heben. Da ich einiges über das Färben mit Rotkraut gelesen habe, habe ich drei unterschiedliche Farbbäder angesetzt. Eines nur mit dem Farbsud, eines mit Farbsud und Speisesoda und eines mit Farbsud und Essig.
Die Eier am besten in eine Schüssel, einen Topf oder eine Auflaufform legen und die Farbe über die Eier leeren. In der Vergangenheit habe ich die Eier immer mit Essig vorbehandelt. Da ich diesmal mit weißen Eier gearbeitet habe, konnte ich diesen Arbeitsschritt weggelassen. Die Eier sollten komplett mit Farbe bedeckt sein und einander nicht berühren. Da ich für das Rotkraut-Experiment einige Eier über mehrere Stunden bzw. über Nacht in den Farbbädern gelassen habe und die ganze Geschichte nicht besonders angenehm riecht, habe ich die einzelnen Farbbäder dann doch in Töpfe umgeleert, um Deckel daraufgeben zu können.
Nun zu den Farbergebnissen. Von Links nach Rechts seht ihr die Eier gefärbt nur mit Farbsud, Farbsud mit Speisesoda und Farbsud mit Essig abgebildet. Die nur mit dem „Rotkrautwasser“ gefärbten Eier sind Pastellblau, durch die Beigabe von Speisesoda wird der Farbsud Grün und daher auch die Eier Pastellgrün und der mit Essig versetzte Farbsud ist am farbintensivsten und die Eier werden richtig schön Blau, obwohl das Farbbad rötlich ist. Für den Ombre-Effekt habe ich die Eier nach 1 Stunde, 3 Stunden und über Nacht sprich ca. 18 Stunden in den Farbbädern gelassen.
Für diese Färbetechnik würde ich definitiv weiße Eier empfehlen. Hier seht ihr auch noch die braunen Eier gefärbt, die ebenfalls über Nacht – sprich fast 24 Stunden – gefärbt wurden. Wenn ihr nur braune Eier zur Hand habt, dann würde ich definitiv das Farbbad mit Essig empfehlen.
Hier noch mal im Überblick: Die Eier nur mit Rotkraut und Wasser gefärbt. 1 Stunde, 3 Stunden und 18 Stunden.
Hier noch mal im Überblick: Die Eier mit Rotkraut, Wasser und Speisesoda gefärbt. 1 Stunde, 2 Stunden, 3 Stunden, 18 Stunden und 26 Stunden. Hier sieht man eigentlich auch recht gut, dass die Dauer nicht unbedingt etwas mit der Farbintensität zu tun hat. Da die Farbe des Eis nach 2 Stunden satter wirkt, als die Farbe des Eis nach drei Stunden. Dies ist einfach das schöne am natürlichen Eierfärben, dass nicht jedes Ei genau so ausschaut wie das andere.
Hier noch mal im Überblick: Die Eier mit Rotkraut, Wasser und Essig gefärbt. 1 Stunde, 3 Stunden, 18 Stunden und 26 Stunden.
Hoffentlich hilft diese Anleitung bei euren Färbeexperimenten. Falls ihr auch schon mit Rotkraut Ostereier gefärbt habt, freue ich mich über eure Erfahrungen. Hier findet ihr übrigens weitere DIYs zum Thema Eier färben.
Die Eier schauen wunderschön aus. Das werde ich auch machen. Danke für den Tipp!
LG Petra
Wow! Welch wunderbare Farbergebnisse doch mit „nur“ natürlichen Materialen erzeugt werden können. Einfach großartig. Ich werde das dieses Jahr definitiv mal ausprobieren. Auch die andere Färbetechnik in den lila-Tönen werde ich mal ausprobieren. Vielen Dank für diese tolle Anleitung. Die Seite ist definitiv abgespeichert :)
Hallo Katharina, vielen Dank! Das freut uns sehr zu hören! :) LG, Anna
Bin gerade am Probieren und schon auf das Ergebnis gespannt! Jetzt habe ich mir gerade so überlegt, ob ich den Süd danach nochmal verwenden kann? Erfahrungen schon damit?
Lg anja
Hallo Anja! Nein, bisher haben wir den Sud nicht nochmal verwendet. Vielleicht könnte mann Stoff damit färben? :) LG, Anna
Eierfärben mit Rotkraut funktioniert überraschend gut. Die Eier werden erst beim Trocknen richtig blau und dunkeln nach. Es dauert zwar Stunden, aber da es eine Kaltfärbung ist, wird das Ei innen nicht nachträglich grün durch zu lange Wärmeeinwirkung. Braune Eier entwickeln übrigens ein sehr edles dunkles Braun. Sehr schönes Ergebnis!
ich koche sie immer schon direkt im Sud. Nach 8 min schalte ich die Platte ab, und dann dürfen sie über Nacht drin bleiben.
Hallo Miralys, ja das ist auch eine gute Idee und spart viel Zeit. In unserem Fall wollte ich die unterschiedlichen Farbnuancen testen. :) LG, Anna
Wie hast du das Rotkraut denn weiterverarbeitet?
Hallo Catouni, wir haben das Rotkraut im Anschluss für Krautfleckerl verwendet. :) LG, Anna
Blau hat bei mir sehr gut geklappt, Grün überhaupt nicht, die bleiben einfach weiß.
Leider schmecken alle Eier wirklich eklig =:-O.
War das bei Euch auch so ? Eine fiese Mischung aus Ei und was penetrant Kohligem.
Deshalb werde ich Rotkohl sicher nie wieder für Ostereier verwenden.
Liebe Luise,
schön, dass die Methode mit dem Rotkraut und dem Essig geklappt hat. Komisch, dass es mit dem Rotkraut und Speisesoda nicht geklappt hat. Wie lange hast du denn die Eier in dem Farbsud liegen lassen?
Bezüglich des Geschmacks hatten wir bisher nicht das Problem. Kann es sein, dass die Eierschale Sprünge hatte? So könnte es vielleicht dazu gekommen sein.
Liebe Grüße, Anna.
Hallo Anna
Danke für den schönen Blog. Ich bin gespannt wie meine Eier rauskommen. Sie liegen im Rotkrautsud.
Für was kann man das ausgekochte Rotkraut sonst noch verwenden? Hat jemand einen guten Tip?
Frohe Ostern wünscht andrea
Hi Andrea, du kannst das Rotkraut natürlich verkochen, zum Beispiel in Form von Quiche, Auflauf oder auch gemeinsam mit Pasta. :) Liebe Grüße.
Guten Morgen liebe Anna,
das schaut wunderschön aus?
Kochst Du den Sud gleich mit Natron oder Essig oder kommt es erst nach dem Kochen dazu?
Lieben Gruß &schöne Ostertage
Colette
Hi Colette!
Das Rotkraut wird zunächst nur mit Wasser gekocht. Danach entfernst du das Rotkraut und verwendest den ausgekühlten Sud zum Färben deiner Eier. Hier kannst du dann drei verschiedene Färbebäder umsetzen, beispielsweise eines ohne Zusatz, eines mit Essig und eines mit Natron – so bekommst du die drei unterschiedlichen Farbergebnisse. Essig bzw. Natron kommen erst nach dem Kochen dazu, genau! :) Viel Spaß beim Ausprobieren und dir auch ein wunderbares Osterfest!
Liebe Grüße.
Danke für die gute Anleitung! Wir haben es heute ausprobiert und die Eier und der Farbverlauf sind wunderschön geworden! Echt mega, besonders begeistert waren wir von dem intensiven Blau!
Ich liebe dieses Färberezept… Und wenn man die mit der Essigfärbemischung intensiv blau gefärbten Eier nach dem Trocknen für einige Sekunden in die Natronfärbelösung legt, entsteht ein tiefes Blaugrün/Petrol. Also eine dritte Farbe.
Liebe Grüße Luise